Warum das Geburtsdatum im Internet geheim bleiben sollte

Vor einigen Tagen habe ich mit meiner Krankenkasse telefoniert und wurde zur Authentifizierung nach meiner Adresse und meinem Geburtsdatum gefragt. Die nette Dame am Telefon wollte damit sicherstellen, dass sie auch wirklich die richtige Person am Apparat hat. Das Geburtsdatum kann man der eigenen Krankenkasse wohl kaum vorenthalten. Ansonsten sollte man es aber möglichst für sich behalten. Das gilt ganz besonders für soziale Netzwerke, die das Geburtsdatum gerne munter weiter verbreiten.

Dazu eine kleine Anekdote. Als ich vor einigen Jahren morgens ins Großraumbüro kam, gratulierten mir die jungen, dynamischen Kolleginnen und Kollegen sofort zum Geburtstag. Was Geburtstag, ich?! Ach nee, ihr habt das auf Facebook gesehen und dachtet, ich hätte heute Geburtstag? Ich habe ihnen dann erklärt, dass kein soziales Netzwerk von mir meinen richtigen Geburtstag erfährt. Das hat leider kaum einer verstanden.

Das Problem: Banken, Versicherungen, Online-Shops und viele andere Unternehmen verlassen sich bei der Authentifizierung von Anrufern nur auf das Geburtsdatum und manchmal auch auf die Adresse, die zum Teil ebenfalls öffentlich ist (siehe Impressumspflicht). Deshalb hat das echte Geburtsdatum in sozialen Netzwerken nichts zu suchen. Auch alle möglichen Online-Foren und andere neugierige Webseiten, die bei einer Online-Registrierung das Geburtsdatum haben wollen, bekommen es nicht. Dafür gibt es heutzutage zu viele Datenlecks.

Also gebe ich immer ein falsches Geburtsdatum an, damit niemand diese Information missbrauchen kann. Das falsche Datum speichere ich sicherheitshalber zusammen mit den Zugangsdaten in meinem Passwortmanager, falls ich es später doch einmal brauche. Das ist aber noch nie passiert.

Meine Freunde und unter anderem meine Krankenkasse kennen natürlich mein richtiges Geburtsdatum. Aber Facebook, Google und all die anderen Datenkraken bekommen es nicht.